7 Tipps für Jura-Erstsemester: So knüpfst Du Kontakte und erweiterst Deinen Horizont

Dein Jurastudium geht los. Doch wie findest Du Lernpartner, Freunde, gute Kontakte für Praktikum oder Nebenjob? An der Uni sind die Möglichkeiten unendlich vielfältig und beim Start ins erste Semester ziemlich unübersichtlich. Mit dem folgenden Beitrag wollen wir Dir die Orientierung erleichtern und Dir ein paar gute Tipps mit auf den Weg geben. Wir finden, Du solltest die Studienzeit auch nutzen, um über den Tellerrand hinaus zu schauen: Eine bessere Gelegenheit dazu gibt es nicht.

Jura-Erstsemester (Symbolbild)

1. Nimm unbedingt an den Orientierungseinheiten teil

An vielen Unis gibt es von der Uni oder den Fachschaften organisierte Orientierungseinheiten oder Einführungsveranstaltungen für Erstsemester. Teils finden sie schlicht im Hörsaal statt, teils auf dem Campus – manchmal auch als Schnitzeljagd durch das Kneipenviertel. Unser Tipp: unbedingt mitmachen! Bei den Orientierungseinheiten ist es leicht, andere Erstsemester zu finden, da Du nicht alleine auf der Suche nach Lernpartnern oder Freunden bist.

2. Lerne in der Diskussion: Bilde eine Lerngruppe

Deine Kontakte aus der Orientierungseinheit kannst Du direkt nutzen, um eine Lerngruppe anzuregen: Auch wenn Du juristische Zusammenhänge gern mit Lehrbüchern erarbeitest: Die Diskussion mit anderen Studis gibt Dir neue Perspektiven auf die Probleme der diskutierten Fälle. Außerdem: Wer gut zusammen lernen kann, kann bestimmt auch gut zusammen feiern.

3. Raus aus der Juristen-Filterblase: Geh zur Erstsemesterparty

Erstsemesterpartys sind eine tolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Meist sind diese Partys nicht auf einen Fachbereich beschränkt, so dass Du hier auch angehende Sozialpädagogen, Lehrerinnen, Sinologen oder Physikerinnen kennenlernen kannst. Hier kannst Du zur Entwicklung der eigenen Resilienz testen, wie Du mit den Vorurteilen gegenüber Juristen umgehst. Und Du lernst, dass Lehramtler zwar alles besser wissen, aber auch gute Seiten haben können. Partnerschaften über Fakultätsgrenzen sind nicht verboten, und wohl auch nicht die schlechteste Idee.

4. Engagement mit Benefit: Fachschaften, Hochschulpolitik und Studenteninitiativen

Die Uni ist nicht allein dazu da, den fachlichen Stoff zu lernen. Engagier Dich für die Fachschaft – die Interessenvertretung der Studierenden – oder steig in die Hochschulpolitik ein: Hochschulgruppen der politischen Parteien tragen in den Studierendenparlamenten und dem AStA zur Entwicklung der Uni bei. Wer neben dem Examen auch noch eine politische Karriere anstrebt oder sich dafür interessiert, erhält hier die Gelegenheit sich auszuprobieren.

Daneben finden sich an jeder Uni zahlreiche Studenteninitiativen. Für Juristen ist ELSA hervorzuheben, die European Law Students' Association. Bei ELSA kann man nicht nur lernen, Projekte mit Studenten oder auch gestandenen Juristen umzusetzen, sondern man kann auch international wertvolle Kontakte knüpfen: Über das Programm STEP werden Praktika im Ausland vermittelt.

5. Tauch in die Praxis ein: Praktika, Nebenjob, Besuche bei Gericht, Moot Court, Law Clinic

Du bist verpflichtet, praktische Studienzeiten nachzuweisen: Praktika. Die minimale Dauer und eventuell auch die Art der juristischen Praktika ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Egal ob Du Dein Pflichtprogramm absolvierst oder darüber hinaus tätig wirst: die gesammelten Erfahrungen sind unbezahlbar, und Du kannst Kontakte für einen Nebenjob oder das Referendariat knüpfen. Einzige Voraussetzung: Make it count! Mach was draus!

Wenn Du neben dem Studium noch einen Nebenjob machen willst oder musst: Auch Anwaltskanzleien suchen immer wieder Studenten. Es ist aber auch vollkommen in Ordnung, wenn Du beim Nebenjob „nur“ Geld verdienen willst und es keinen direkten Zusammenhang zu Deiner juristischen Ausbildung gibt.

Gerichtsverhandlungen sind in der Regel öffentlich (§ 169 GVG). Wenn Du keine Vorlesung hast, könntest Du also gut bei Gericht vorbeischauen und Gerichtsverhandlungen erleben, die nicht durch TV-Sender geskripted wurden. Im Eingangsbereich der Gerichte und an den Türen der Säle hängen die Terminsrollen, an denen Du den geplanten Beginn der Gerichtsverhandlungen ablesen kannst. Immer häufiger werden die Termine auch auf den Internetseiten der Gerichte genannt. Das ist hilfreich, denn je nach Größe des Gerichts ist auch mal gar nichts los. Was sich nicht voraussagen lässt: wenn der Termin nach 15 Minuten Warten vertagt wird, weil wichtige Prozessbeteiligte nicht aufgetaucht sind.

Im „Moot Court“ können Studierende die Rollen der in einem Prozess Beteiligten einnehmen und die Gerichtsverhandlung simulieren. Die Moot Courts sind nicht ständig eingerichtet, sondern werden z.B. jährlich ausgetragen. Organisiert werden die Moot Courts von einzelnen Universitäten oder mehreren Institutionen in Zusammenarbeit, so z.B. auch von ELSA.

Du willst Dich am echten Fall aus der Praxis testen? In der „Law Clinic“ bieten Studierende kostenlose Rechtsberatung an, häufig für Flüchtlinge. Im ersten Semester ist es eventuell zu früh, aber informier Dich trotzdem, wenn Du daran Interesse hast.

6. Hochschulsport: Bleib fit und finde sportliche Kommilitonen

Das Fitness-Studio ist zu teuer und am anderen Ende der Stadt? Viele Unis bieten Ihren Studierenden selbst Möglichkeiten an, sportlich zu sein. Vom Tennisplatz über Rudern bis zum Campus-Fitnessstudio ist alles möglich. Eine tolle Gelegenheit, sportliche Kommilitonen und Kommilitoninnen anderer Fachbereiche kennenzulernen ;)

7. Schwing das Tanzbein

Im Club kannst Du praktisch täglich abtanzen, der Juristenball kommt aber nur einmal im Jahr! An vielen Unis findet im Wintersemester ein festlicher Ball statt, manchmal als Juristenball, manchmal als Universitätsball. Die perfekte Gelegenheit, längst vergessene Schritte aus dem Tanzkurs aufzufrischen – und wie oft hat man schon Gelegenheit, den feinen Zwirn aus dem Kleiderschrank zu holen?

Die Bälle werden auch gern von Dozenten und der Professorenschaft besucht. Stell Dich bei der Gelegenheit vor, falls Du das vorher noch nicht geschafft hast. Wenn Du Deinen Professor dann nicht wegen Einzelfragen zur Korrektur der letzten Klausur nervst, bleibst Du vermutlich gut im Gedächtnis. Berichte zum Beispiel über Deine Vorstellungen zum Praktikum – vielleicht hat Dein Professor noch eine bessere Idee, und den passenden Kontakt…

Bonus Tipp: Nicht verzetteln – geh Deinen eigenen Weg

Wie Du siehst, bietet die Zeit des Jurastudiums fast unendlich viele Gelegenheiten, neue Erfahrungen zu sammeln – und sich von anderen wichtigen Dingen abzulenken. Du brauchst noch Zeit zum Lernen, und Zeit zur Erholung. Gib uns Bescheid, wenn Du herausgefunden hast, wie man das in Balance hält ;)

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