- 30.10.2025
- Zeitschrift für die Anwaltspraxis (ZAP)
Zur strafrechtlichen Bewertung anwaltlicher Tätigkeiten – Eine Übersicht zu den in der Strafverfolgungspraxis häufigsten Fallkonstellationen
Dem Selbstverständnis und der Aufgabe des Rechtsanwalts als unabhängiges Organ der Rechtspflege (§ 1 BRAO) und den Erfahrungen aus der Strafverfolgungspraxis zufolge verdient die überwältigende Mehrheit der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte das in sie gesetzte Vertrauen weit über die strafrechtlichen Vorgaben hinaus uneingeschränkt (§ 43 BRAO). Umso mehr ist es auch der Anwaltschaft ein Anliegen, die wenigen „schwarzen Schafe“ zur Rechenschaft zu ziehen, da deren Verhalten über den Einzelfall hinaus das Vertrauen der rechtsuchenden Bevölkerung in Kompetenz und Integrität der Anwaltschaft beeinträchtigen und deren Ansehen nachhaltig schädigen kann.
Einen wichtigen Beitrag leistet in diesem Zusammenhang die anwaltsgerichtliche Ahndung von Pflichtverletzungen, die indes für die vorliegende Betrachtung außen vor bleiben soll, zumal sie im Verhältnis zum Ermittlungs- und Strafverfahren hintansteht (§§ 118, 118b BRAO).
Die nachfolgende Übersicht konzentriert sich stattdessen auf die Fallkonstellationen, die in der Strafverfolgungspraxis am häufigsten zu beobachten sind. Schnittmengen bestehen, wenn Ermittlungs- oder Strafverfahren zugleich anwaltsgerichtliche Verfahren auslösen. Überwiegend jedoch werden den Staatsanwaltschaften Konstellationen zur Prüfung vorgelegt, die letztlich keinen Anlass zur Beanstandung des anwaltlichen Verhaltens geben.
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